Was geschah wann?
1481
Der Status "Pfarrkirche" der Helmbundkirche wird aufgehoben. Die Nikolauskapelle wird zur Pfarrkirche erhoben
1541
In Neuenstadt wird die Reformation eingeführt. Als erster evangelischer Pfarrer wird Jacob Ratz genannt.
Bürg wird nach Neuenstadt "eingepfarrt". Die Geistlichen waren zugleich Pfarrer in Bürg. Die evangelischen Bürger von Bürg besuchen den Gottesdienst in Neuenstadt bis 1674.
1547
Neuenstadt, Weinsberg und Möckmühl sind in einem Dekanat vereinigt.
1547 - 1586 Sitz in Weinsberg
1586 - 1612 Sitz in Möckmühl
1612 - 1710 Sitz in Neuenstadt
Ab 1710 erhält Weinsberg ein eigenes Dekanat
1551
Das Kloster Schöntal gibt die Pfarrei Neuenstadt an Württemberg ab. Dagegen verpflichtet sich Württemberg die Besoldung des Pfarrers, des Diakonus und des Schulmeisters in Neuenstadt und Cleversulzbach zu übernehmen
1595
Umbau der Kirche.
Die Kirche hat vier Eingänge, Im Norden des Schiffs sind drei Emporen durch einen Treppenhausturm erreichbar, dieser ist nicht mehr vorhanden. Im Chor wurde an der Nord- und Ostseite jeweils eine Empore eingebaut. Im Westen des Schiffs waren auch zwei Emporen. Im Westen war auf Grund von Platzverhältnissen nur eine kleine Tür. Im Süden gibt es zwei Türen, die heute noch so vorhanden sind. Einweihung am 1. Januar 1596
1650
Herzogs Friedrich von Württemberg-Neuenstadt (1615 bis 1682) beginnt seine Regierung und heiratet 1653 Clara Augusta von Braunschweig-Wolfenbüttel.
1653
Herzog Friedrich und seine Gemahlin stiften vermutlich die erste Orgel, sie wurde von dem Heidelberger Orgelbauer Jakob Gaupp hergestellt.
An der Nordseite befindet sich ein weiterer Eingang, ein Treppenturm, über den die Emporen zugänglich waren
1656
Herzog Friedrich von Württemberg-Neuenstadt und seine Gemahlin stiften das Abendmahlsgerät: Behältnis für die Hostien (Zimborium). Die Patene, die Hostien werden damit den Abendmahlsteilnehmern gereicht. Eine Kanne für den Abendmahlswein und einen Abendmahlskelch. Die Wappen und die Initialen "F.H.Z.W." sowie "C.H.Z.W.G.H.Z.B.V.L." weisen auf die Stifter "Friedrich Herzog zu Württemberg" und "Clara Augusta Herzogin zu Württemberg geborene Herzogin zu Braunschweig von Lüneburg" hin.
1664
Bau der ersten Gruft zwischen Turm und Kirche (unter der Sakristei)
1682
Herzog Friedrich stirbt und wird in der Gruft beigesetzt. Sein Nachfolger wird sein ältester Sohn Herzog Friedrich August von Württemberg-Neuenstadt (1654 bis 1716)
1700
Bau der zweiten Gruft unter dem Chor.
1703
Herzog Friedrich August stiftet das Kruzifix am Altar. Es ist aus Sandstein, Der Körper von Christus ist aus Marmor gefertigt
1716
Herzog Carl Rudolf von Württemberg-Neuenstadt (1667 - 1742) übernimmt die Regierungsgeschäfte nach dem Tod seines Bruders Herzog Friedrich August
1741
Herzog Carl Rudolf stiftet ein Jahr vor seinem Tode die neue Orgel mit 10 Manual- und 2 Pedalregistern. Die Stiftung beinhaltete nur einen Teil der Kosten. Der Erbauer ist Adam Ehrlich aus Wachbach bei Bad Mergentheim. Der ursprüngliche Platz dieser Orgel ist auf einer Empore an der Ostseite des Chores. 1874 wurde die Orgel an den heutigen Platz an der Westseite der Kirche versetzt. Die Initialen und das Stifterjahr mit dem Wappen sind deutlich sichtbar angebracht.
1771
Als letztes Glied der Linie Württemberg-Neuenstadt wurde Prinzessin Friederike in der Gruft beigesetzt, damit endet die Zeit der Fürstlichen Familien in Schloss von Neuenstadt. Nach der letzten Beisetzung im Jahr 1781 wurde die Gruft zugemauert
1787
Renovierungen der Kirche, Einzelheiten sind nicht bekannt
1829
Nachdem eine Straße nach Bürg gebaut wurde und damit der Platz vor der Kirche auf der Westseite vergrößert werden konnte, war es möglich ein neues größeres Westportal zu bauen. Der nördliche Zugang zu den Emporen wird abgebrochen.
1855
Orgelrenovierung, 2 neue Register, Veränderung der Tastatur
1874
Die Orgel war bis zu diesem Zeitpunkt auf einer Empore im Chor
1887
Nach dem Gesetz vom 14.Juni 1887 ist das kirchliche Vermögen ausgeschieden worden; das Eigentum an der Kirche steht der Kirchengemeinde zu, ebenso an den Glocken auf dem Tor Turm, für deren Benützung die Gemeinde ein jährliche Gebühr bezahlt. Bei der Vermögensausscheidung im Jahr 1887 sind der Kirchengemeinde 31 911 Mark an Vermögenswerten zum größten Teil aus Mitteln der Stiftungspflege zugefallen
1891
Große Renovierung 1891(Gedenkblatt der Kirchenrenovierung 1891):
Entfernung der Empore im Chor. Diese Empore war vom Schloss aus und von außen zugänglich (Oberamtsbeschreibung Neckarsulm Seite 537). Der Entfernung der Empore (unter der Orgelempore) am Westeingang aus dem Jahr 1596, die die Sicht in den Kirchenraum teilweise versperrt hat.
Anbringung einer neuen Empore an der Südwand in gleicher Höhe wie die Orgelempore.
Drei Kirchentüren wurden mit Windfängen versehen.
Erneuerung der Bänke im Schiff und Einbau des Chorgestühls.
Die Emporen an der Nordwand werden zum Chor hin abgeschrägt um einen besseren Blick zum Chorbogen zu ermöglichen.
Bemalung der Kirche, besonders der Chor durch ein Brustbild Christi, zu Rechten der Engel des Friedens und zur Linken der Engel der Stärke mit Schild und Schwert. (Bei der Renovierung 1957 wurden diese Bemalungen wieder entfernt).
Die Fenster im Chor. Die Bemalung ist von der Kunstanstalt van Treek in München durchgeführt worden. Sie stellen die Geburt Christi dar (gestiftet von Freifrau von Wächter-Lautenbach Exzellenz), die Auferstehung (gestiftet zum Gedächtnis an Feldmarschall Graf Moltke von Gräfin Waldersee), die Ausgießung des heiligen Geistes (gestiftet von Mrs. Anne Lee). Auf dem 4. Fenster (gestiftet von Friedrich Kachel) befindet sich das Brustbild Luthers und sein Wappen mit dem Wahlspruch: "Des Christen Herz auf Rosen geht, wenn's mitten unterm Kreuze steht. Die Fenster im Schiff sind vom Kirchengemeinderat gestiftet und stellen verschiedenartige, farbenprächtige Teppichmuster dar.
Taufstein und Kanzel sind ebenfalls neu, letztere eine Stiftung der Frau Dr. Mörike, ein durchaus gelungenes Kunstwerk, im gotischen Stil hergestellt von Kunstschreiner Zundler in Stuttgart. An der Seite der Kanzel sieht man die geschnitzten Brustbilder der 4 Evangelisten, darüber steht die Inschrift, die schon an der alten Kanzel stand: "Ihr seid es nicht, die da reden, sondern eures Vaters Geist ist es, der durch euch redet."
Der Altar ist eine Stiftung des hier geborenen Kaufmanns Leiz in Mergentheim.
Der Taufstein ist vom Verein für christliche Kunst gestiftet. (Anlässlich der Renovierung 1957 wurde der alte Taufstein von der Helmbundkirche zurückgeholt.)
Nachdem die stark abgetretenen Gedenksteine am Fußboden des Chors entfernt waren, wurde er mit Mettlacher Platten neu belegt.
Umbau und Erweiterung der Orgel durch Carl Schäfer aus Heilbronn
Öffnung der Gruft
1908
Zur Beleuchtung bei Abendgottesdiensten werden 17 Gaslampen eingebaut
1917
Gegen Ende des 1. Weltkrieges mussten für Kriegszwecke die größte und kleinste Glocke abgeliefert werden. Um wieder ein volles Geläute zu erhalten wurde 1920 die einzige, noch vorhandene, Bronzeglocke an die Kirchengemeinde Biberach Kr. Heilbronn verkauft und der Glockenturm mit 3 neuen Eisenhartgussglocken ausgestattet. Diese Glocken wurden dann bis 1968 benutzt
1945
Beschädigung der Kirche durch Kriegshandlungen im 2. Weltkrieg:
Am 4. April nachmittags erster Luftangriff. Bei diesem Angriff wurde der Ostflügel des Schlosses, der so genannte Prinzessinbau vollständig zerstört. Ein Teil der Trümmer des hohen Bauwerks fiel auf das unter ihm gelegene Kirchendach vom Chor und zertrümmerte es völlig. Die 3 Chorfenster waren ganz zerstört, ebenso die meisten anderen Fenster der Kirche. 1946 wurde die Lücke im Chor Dach geschlossen und die Kirchenfenster notdürftig verglast.
1948
Das Chor Dach wurde wieder aufgebaut
1949
Die Außenseiten der Kirche und des Tor Turms wurden erneuert und das Sgraffito "Erzengel im Kampf mit dem Drachen" von Prof. Yelin angebracht.
1950
Die Kirche erhält neue Chorfenster. Im September fand ein Dankgottesdienst statt
1952
Die Orgel, der Kronleuchter und die Sakristei wurden erneuert.
1957
Umfassende Erneuerungsarbeiten in der Stadtkirche
Die längst notwendige Erneuerung des Chors beinhaltete:
Das neugotische Gestühl wurde vollständig entfernt. Grund: Durch die Entfernung würde der Chor an einheitlicher Ausdruckskraft gewinnen, auch konnten die bisher verborgenen alten Grabdenkmäler wirkungsvoller an der Wand aufgestellt werden. Unter diesen befindet sich ein besonders eindrucksvolles Kunstwerk, das Grabmal der Anna von Weinsberg, geb. von Leinungen, +1413.
Der Taufstein von 1891 war dem Altar angepasst. Der Einheitlichkeit wegen wurde er entfernt und dafür an seine Stelle der alte von 1499, der schon in der Schlosskapelle stand und später lange Zeit bei der Ruine Heimbund aufgestellt war, geholt, nachgearbeitet und nicht mehr im Gang des Schiffes, sondern an der Nordwand des Chors aufgestellt.
Durch die Beseitigung des gotischen Zierrats hat der Chor an Ausdruckskraft gewonnen und das Kreuz eine beherrschende Note erhalten. Das alte Plattenmuster im Chor wurde ebenfalls beseitigt und dafür Solnhofer Platten neu verlegt.
Auch das Kirchenschiff wurde renoviert. Auf den Emporen, wurde das alte wurmstichige Gestühl, das noch teilweise nummerierte, verschließbare Klappsitze enthielt, entfernt und dafür lange Bänke aufgestellt. An der Decke des Schiffes, wurde Übermalung der Holzkassetten von 1891 entfernt. Die Orgel hatte bisher eine braune Übermalung, diese wurde entfernt und die alte blaugrüne Maserung wieder hervorgehoben.
1963
Fa. Rensch aus Laufen ergänzte die Orgel um ein Rückpositiv. Die Orgel hat jetzt 19 Register und 1532 Pfeifen.
1965
Einbau einer elektrischen Heizung
1968
Die Kirche erhält neue Glocken aus der Glockengießerei Bachert von Kochendorf
1978/79
Außen- und Innenrenovierung ohne wesentliche Veränderung. Doppelverglasung der Fenster und Ausreinigung der Orgel
1982
Neue Lautsprecheranlage
1990
Am 28. Sptember 1990 beschloß der Kirchengemeinderat die Namensnennung
Nikolauskirche.
Vorher sind verschiedene Nennungen benutzt worden, Stadtkirche oder Kilianskirche. Kilianskirche ist historisch nicht belegt.
1993
Neue Wandleuchten im Chor
1995
Neuer Abendmahlskelch
2004
Restaurierung und Erweiterung der Orgel, Abschluss: Frühjahr 2005
2005
Anschaffung von Einzelkelchen für das Abendmahl
2013 bis 2016
Umfassende Sanierung der Außenfassade und des Dachs
Die Sanierung im Innenbereich wurde 2016 abgeschlossen.